Der Begriff „Ironman“ hat für eine wirklich beeindruckende Wirkung. Damit verbinde ich Ausdauer, Willensstärke und Kraft. Und natürlich eine große Portion sportliche Ambition! Bis vor ein paar Jahren habe ich mich nie wirklich genauer damit auseinandergesetzt. Und heute habe ich bereits mein eigenes Ironman Event hinter mir!
Okay, in abgewandelter Form und sehr angepaßt, aber immerhin Ironman. Für mich stand jetzt am Samstag ein virtuelles Event an: 3km laufen (als Schwimmersatz), 40km Radfahren und dann noch 10km laufen. Für mich, die aus dem Laufsport kommt, ein optimaler Einstieg um ein wenig Ironman-Luft zu schnuppern und mich an den Ablauf eines Triathlons heranzutasten. Meine Motivation war wirklich groß, ich hatte den ganzen Tag vorher mir schon Gedanken gemacht, wie ich es am besten organisiere und hinbekomme.
Der Samstag, mein persönlicher virtueller Raceday, kam dann schnell und ich war auch bereit. Die ersten 3km sah ich als entspannten Einstieg und es lief wirklich gut. Das Wetter war top, ich hatte beste Bedingungen. Nach ein wenig mehr als 15 Minuten hatte ich dann Part 1 von 3 hinter mich gebracht! Gutes Gefühl, ich war zuversichtlich und hatte wirklich Spaß!
Dann hieß es Radfahren: Also fix in die Radkleidung geworfen und im Kopf nocheinmal die Route durchgehen! Zugegebenermaßen war dies für mich auch eine kleine Herausforderung, denn in normalen Wettkämpfen ist dies ja alles vorgegeben. Und mein Ziel war es irgendwie auch die Route so zu gestalten, daß ich genau nach 40km wieder zuhause war. Also, mich möglichst genau an die ausgeschriebenen Distanzen zu halten. Die ersten 18km liefen top, es gab Sonnenschein und die Straßen waren leer. Auf dem Rest der Strecke war dann der Gegenwind mein Begleiter, aber das sollte mich nicht weiter abhalten. Nach knappen 1,5 Stunden hieß es dann für mich 2/3 – Check!
Ich hatte nun mehr als die Hälfte hinter mir und die Temperatur stieg. 10km laufen hatte ich noch auf dem Plan. Schnell wieder umgezogen und losgelaufen. In meinem Kopf dachte ich mir nur „na 10km, easy going, das ist doch leicht machbar“, doch meine Beine waren müde und es war so unglaublich warm geworden. Die ersten 6km waren noch schnell dahingelaufen, der Rest leider etwas zäh. Umso froher war ich dann, als nach 58 Minuten meine Uhr zur 10km den Piepton abgegeben hatte und ich offiziell durch war. Cool, einfach nur cool war dieses Gefühl!
Wieder zuhause angekommen bekam ich relativ zeitig die Meldung vom virtual Ironman Club, daß ich nun offiziell Finisher war! Also, ich hatte nun offiziell mein erstes Ironman Event gefinished. Für mich hat es sich gelohnt und es war eine wertvolle Erfahrung. Auch wenn es kein „richtiger“ Triathlon war, hatte ich eine tolle Chance mich mit dem Format anzufreunden. Mir gefiel auch, daß ich mich quasi im „geschützten Rahmen“ austesten konnte. Normalerweise absolviere ich nämlich nicht die Sportarten so gebündelt hintereinander. Also, ich bin auf jeden Fall wieder einen Schritt näher an meinem ersten Triathlon - zumindest mental!
Und lustiger Weise hat Ironman-Weltmeister Jan Frodeno zeitgleich bei sich zuhause - unter dem hashtag #triathome - seinen eigenen Ironman absolviert – aber in der vollen Distanz (3,8km Schwimmen im Haus eigenen Pool mit Gegenstromanlage, 180km Radfahren indoor und einen Marathon am Laufband). Hut ab, coole Aktion und für mich selbst auch sehr motivierend. Also alles in allem ein erfolgreicher Samstag!